Hallo ihr Lieben, mein Name ist Michaela, ich bin 30 Jahre alt und eine alte Seele. Oh je, das klingt jetzt ein wenig nach Selbsthilfegruppe. Ganz so soll es dann doch nicht sein …😉. Ich möchte euch hiermit lieber aus meiner Sicht schildern, wie es ist eine alte Seele zu sein.

Ich möchte euch zu allen möglichen Themen aus meinem Leben erzählen, wie beispielsweise: Warum haben es alte Seelen in der Kindheit so schwer? Wie ist das mit der Liebe? Dürfen und wollen alte Seelen überhaupt Sex haben? Wie ist das mit der Einsamkeit?

Wera Nägler war so nett mir zu erlauben, einen Gastbeitrag für ihre Website zu schreiben. Es ist mein erstes Mal, dass ich so etwas schreibe. 😊 Ich bin gespannt, wie es euch gefällt und würde mich über ein Feedback freuen.

Vor ungefähr zwei Jahren begann ich mich mit dem Seelenaltern zu beschäftigen. Ich kann gar nicht mehr genau sagen, was mich an dem Begriff „alte Seele“ dermaßen angesprochen und neugierig gemacht hat.

Alte Seelen – aus meiner Sicht-1

Also begann ich im Internet zu recherchieren.
Hätte ich das mal lieber gelassen.
Ich ahnte ja schon immer, dass auf einigen Webseiten viel Blödsinn steht, aber meine Erwartungen wurden leider bei weitem übertroffen.

Nach einigen Stunden Recherche dachte ich mir: „Ok, du kannst unmöglich eine alte Seele sein. Keine Ahnung was dich daran so angesprochen hat“.

Hm, eine Alte Seele bin ich schon mal nicht …?

Es passte so gar nicht zu mir. Nein, ich hocke nicht den ganzen Tag mit einem Ausdruck seliger Gelassenheit auf einem Yogakissen und sinniere über den Sinn des Lebens. In der Realität muss ich Geld für meinen Lebensunterhalt verdienen und sitze stattdessen täglich 8 Stunden auf einem Bürostuhl und ertrage meine kontrollsüchtige, launische Chefin.

Nein, ich strebe nicht nach Reichtum und Luxus. Aber die Rechnungen zahlen sich eben nicht von selbst, dass ist nun mal die Realität.

An manchen Abenden bin ich nach der Arbeit dermaßen erschöpft, dass ich vermutliche im Lotussitz einschlafen würde, bevor ich auch nur zum Meditieren komme.

Ich fühle mich weder besonders weise, noch allwissend. Wenn dem so wäre, hätte ich nie Fehler machen dürfen und mich in Menschen irren können. Wie langweilig! Sind es denn nicht solche Situationen, aus denen wir lernen?

Wenn mich jemand verletzt oder mir schaden will, kann ich ihn oder sie nun einmal nicht dafür lieben. Und ich gebe der Person bestimmt nicht nochmal die Gelegenheit und die Macht, mich auch noch auf die andere Wange zu schlagen.

Der Beweis: Ich bin weit entfernt von Perfektion

Ich bin weit entfernt von Perfektion. Die ist heutzutage sowieso überbewertet, wenn ihr mich fragt. Seit wann sind Individualität und kleine Ecken und Kanten eigentlich zum Markel erklärt worden? Machen diese uns nicht gerade interessant und unterstreichen die Einzigartigkeit einer jeden Seele?

Ja, ich bin manchmal aufbrausend und nölig, vor allem wenn ich müde bin, oder Hunger habe.

Und ja, ich lüge manchmal, um mich selbst zu schützen und ich verberge mein wahres Selbst oft hinter einer Maske, um nicht verletzt zu werden. Es ist so hart immer authentisch zu sein, vor allem wenn dich der Großteil deines Umfeldes nicht versteht.

Ich esse gerne Fleisch, auch wenn ich versuche es nicht täglich zu tun und kein Fleisch aus Mastbetrieben zu kaufen. Vermutlich würde ich kein Fleisch mehr essen, wenn ich selbst schlachten müsste, aber solange es ein anonymes Stück Fleisch ist, genieße ich es.

Ja ich weiß, ich bin unglaublich schusselig und mir fallen ständig Sachen aus der Hand und remple ständig Einrichtungsgegenstände an und hole mir doofe, blaue Flecken.

Und nein, ich lebe absolut nicht zölibatär. Sexualität kann unglaublich schön, lebensbejahend und heilsam sein. Warum sollte ich mir das selbst verwehren? Warum sollte eine alte Seele sich das verweigern? Natürlich kann es sein, dass manche alten Seelen kein Bedürfnis mehr nach Sex verspüren. Dann ist das auch ok und eine individuell getroffene Entscheidung.

Und mir fehlt der Heiligenschein

Wie ihr seht, bin ich also weder ein Engel, noch eine Heilige und habe eine lange Liste an Fehlern und Unzulänglichkeiten. Aber wisst ihr was? Ich fühle mich im Großen und Ganzen sehr wohl mit mir. Wenn man aber im Internet bei Esoterikforen nach alten Seelen forscht, sind diese ausnahmslos perfekte Engel, mit Flügeln, Heiligenscheine, etc.

Doch mein Unterbewusstsein ließ mir keine Ruhe

Also wollte ich das Thema kopfschüttelnd und ungläubig schnaubend für mich beenden, aber mein Unterbewusstsein ließ mir einfach keine Ruhe. So machte ich mich auf die Suche nach geeigneteren Quellen und Fachliteratur.

Dabei stieß ich auf die das Buch „Junge Seelen – alte Seelen“ von Varda Hasselmann und Frank Schmolke und dieses wurde für mich augenöffnend.

Schon die ersten drei Worte der Überschrift zu den alten Seelen sprach mich an: Echtheit- Einsamkeit- Abschied.

Ja, dachte ich mir, damit kann ich mich identifizieren

Je mehr ich las, desto mehr fühlte ich mich angekommen. Nach Varda Hasselmann, aber auch anderen Quellen, sind aktuell weltweit 4 % aller inkarnierter Seelen, alte Seelen (in Deutschland sind es 6 %). Etwas höher ist der Anteil Reifer Seelen und die Jungen Seelen führen die Mehrheit an.

Alte Seelen sind also selten, dies sagt jedoch nichts darüber aus, dass sie besser wären, als junge oder reife Seelen.
Alle Seelen, gleich auf welcher Altersstufe, sind gleich wertvoll.
Wir alle sind auf dem Weg und inkarnieren, um Erfahrungen zu sammeln, die unsere Seele und je nach Seelenalter in groben Zügen vorgibt.

Meine beiden Lieblingsbeispiele hier sind Donald Trump und Paris Hilton. Beide sind nach Varda Hasselmann junge Seelen. Ich kann mir das bei den beiden auch sehr gut vorstellen. Was meint ihr?

Was ich mir hingegen überhaupt nicht mehr vorstellen kann ist, dass ich in früheren Leben mal genauso war. Wir alle waren das vermutlich.

Könnt ihr euch das vorstellen? Nein? Ich muss zugeben, meine Phantasie wird dabei auch ganz schön beansprucht. Aber es stimmt, wir alle müssen durch diese Entfaltungsstufen gehen und dazu gehört es beispielsweise auch Macht zu erhalten und diese zu missbrauchen.

Alte Seele bedeutet auch – zahlreiche Vorleben

Ich selbst weiß durch eine Rückführung, dass ich in einer früheren Inkarnation als Mann eine Rolle bei der Inquisition spielte. Ich hatte einen Hass auf Frauen und alles Weibliche, da meine Mutter mich in diesem Leben schon als kleines Kind gequält und misshandelt hatte. Ich foltere und richtete über Frauen und konnte nur mit ihnen intim sein, wenn ich sie quälte und verletze. Langer Rede, kurzer Sinn…ich war ein kleines sadistisches Arschloch.

Hätte ich es nicht selbst gesehen, ich hätte es nicht glauben können.

Es ist so weit entfernt von dem, was ich heute bin und wie ich heute fühle.

Ich ertrage es nicht wenn Lebewesen leiden müssen.
Und kann es auch nicht ertragen diese leiden zu sehen.
Geschweige denn, dass ich diejenige bin, die jemanden absichtlich Leid zufügen würde.

Lange haben mich Schuldgefühle begleitet, wegen meiner Taten aus diesem vorherigen Leben. Ich mache mir keine Illusionen, es gab bestimmt auch noch andere Inkarnationen, in denen ich kein Unschuldslamm gewesen bin.

Umgekehrt weiß ich von einem Vorleben im Frühmittelalter in England, in dem ich mich als sehr junge Frau (ca. 14-15 Jahre alt) in einen sehr einflussreichen, mächtigen Mann verliebte und fast augenblicklich von ihm schwanger wurde. Er wurde meiner als seine Geliebte natürlich rasch überdrüssig und dachte nicht daran, mich ehrbar zu machen. Ganz im Gegenteil, er hängte mir ein Verbrechen an und übergab mich der Gerichtbarkeit. Ich wurde grausam gefoltert und starb schließlich unter der Folter, genau wie mein ungeborenes Kind.

Da wurde es mir glasklar, die beiden Leben (und vermutlich noch viele andere, von denen ich nicht weiß) hängen als Lernaufgabe zusammen.
Beide hatten mit Folter zu tun.
In einem Leben war ich der Täter und in dem anderen Leben das Opfer.

Meine Schuldgefühle ließen nach, als mir klar wurde, dass wir alle durch solche Leben und Lernaufgaben gehen müssen. Alle beteiligten Seelen sprechen das vor der jeweiligen Inkarnation ab und handeln auf der Seelenebene dadurch aus Liebe.

Aber ich schweife ab, zurück zu den alten Seelen.

Stichwort „dünnhäutig“ und die Rückkehr in die geistige Welt

Als empfindsam und intuitiv beschreibt Varda Hasselmann sie. Ihre „Haut ist oft zu dünn“ und sie brauchen viel Zeit zum Entspannen und Ruhen. All das kann ich nur bestätigen.

Alte Seelen gehen langsam wieder zurück in die geistige Welt, daher sind sie so empfindsam. Stellt euch einen neunzigjährigen Menschen vor. Dieser wird auch empfindsamer, schneller müde, dünnhäutiger und dieser strotzt, im Idealfall, vor Lebenserfahrung. Ähnlich verhält es sich mit den alten Seelen.

Doch nun stellt euch einen Neunzigjährigen im Körper eines Kindes vor.

Wenn das Alter der Seele nicht zum Alter des Körpers passt

Ja, es ist wirklich ein Dilemma, wenn der Körper jung ist, aber die Seele alt. Das Kind wird immer ein wenig anders sein, als die Kinder in seinem Umfeld.

Es wird sich vermutlich für Themen interessieren, die nicht konform sind, mit den Interessen der Gleichaltrigen.
Es wird vermutlich nicht todesmutig mit Rollschuhen den Hang hinab rasen, weil ihm schon im Vorfeld durch den Kopf geht was alles passieren könnte und es weiß, dass das Leben kostbar ist.
Es kann sein, dass das Kind die Erwachsenen oft mit seiner Frühreife und Vernunft überrascht. Dies kann wiederum dazu führen, dass dem Kind zu früh zu viel Verantwortung aufgehalst wird, für die es eigentlich noch nicht bereit ist sie zu tragen.

Wahrscheinlich wird es sich oft in die Stille und Einsamkeit zurückziehen, da es schnell ermüdet, es die alltäglichen Belange der gleichaltrigen Kinder nicht interessiert oder es einfach seinen Träumen und der unglaublichen Anziehung der astralen Welt nachhängen wird.

Dieses völlig verständliche Verhalten, wird vermutlich sowohl von den anderen Kindern, den Lehrern und Eltern missverstanden werden. Vermutlich werden die anderen Kinder das Kind ausschließen oder hänseln, weil es so anders ist, aber sich auch von dem Kind angezogen fühlen, weil es Ruhe und Weisheit ausstrahlt.

Kinder haben unglaublich gute Antennen für Andersartigkeit und sie reagieren darauf meist, wie sie es in unserer überwiegend Jung-Seelen-Gesellschaft vorgelebt bekommen, mit Angst, Spott, Ablehnung und im Extremfall Hass.

Die Erwachsenen, also die Lehrer und Eltern, werden das Kind vermutlich ansprechen auf das andersartige Verhalten.

Dies führt dazu, dass das Kind sich so richtig anders fühlt.

… und deshalb verstellen wir uns …

Es hat selbst schon immer gemerkt, dass es anders ist und dann bekommt es das auch noch von allen anderen Seiten gespiegelt. Das Kind wird sich vermutlich erst weiter zurückziehen, bis es schnell gelernt hat sich zu verstellen, sein wahren Selbst zu verbergen, damit es nicht angreifbar ist und seine Ruhe hat. Zumindest ist das bei mir so gewesen.

Weiter geht es in der Pubertät, die ist ja bekanntlicherweise für niemanden einfach, auch für eine alte Seele nicht. Das ist der Zeitpunkt, in dem man noch schmerzlicher versucht zu sein, wie alle anderen.

Man möchte dazu gehören und verleugnet sich in großen Teilen selbst.

Die Themen Liebe und Sex waren für mich ebenso früh interessant, wie für alle meine Freundinnen, aber doch war es irgendwie anders.

… und wie ist das mit der Liebe…

Ich träumte, wie so viele Mädchen in diesem Alter, von der großen Liebe. Es gab jedoch ein Problem, den meisten Jungs meines Alters und ein paar Jahre älter wirkte ich zu selbstbewusst, zu altklug, zu seltsam. Noch dazu kam, dass ich nicht dem aktuellen Schönheitsideal entsprach, so das Man(n) darüber hätte hinwegsehen können. Ich bin zwar blond und blauäugig, aber selbst damals habe ich nicht mehr Kleidergröße 34 getragen.

Den Jungs aber, die sich für mich interessierten, konnte ich schon an der Nasenspitze ablesen, dass sie nicht fähig dazu wären mich so intensiv zu lieben, wie ich sie liebe und dass es daher für mich über kurz oder lang (eher kurz) in Kummer und Tränen enden würde.

Ihr sehr also, ziemlich schwierig. Ich hatte jetzt nicht so große äußerliche Ansprüche an die Herren, aber ich wollte genauso zurück geliebt werden, wie ich innig liebte und ich wusste, dass würden sie mir nicht geben können, selbst wenn sie gewollt und sich bemüht hätten.

Ich glaube daran, dass jede Seele unglaublich viel Liebe in sich trägt und sie sich darin auf der astralen Ebene nicht unterscheiden.

Ich glaube aber auch, dass sich diese Liebe in den unterschiedlichen Seelenaltern verschieden ausdrückt oder nur bis zu einem bestimmten Maß mit in die Inkarnation genommen werden kann.

Die Liebe von einer jungen Seele zeigt sich anders als die von einer reifen oder alten Seele. Ihr seht also, es war ein ziemliches Dilemma.

Interessieren sich alte Seelen für Sexualität?

Mit dem Sex war es nicht viel anders. Ich war neugierig, sehnte mich danach und die Hormone tanzten Samba in meinem Körper. Aber ich wollte es nicht so, wie viele meine Freundinnen es erzählten. Ich wollte nicht das typisch „rein und raus und nach maximal fünf Minuten sind wir fertig“ oder aber einen neuen Orgasmen Marathon aufstellen. Also ich wollte es schon, irgendwie. 😉 Ich wusste aber, dass es mir auf Dauer nicht genügen würde.

Ich wollte, dass meiner Partner und ich uns nackt gegenüberstehen nicht nur physisch, sondern auch unsere Seelen nackt offenbaren könnten.

Ich wollte, dass die Seelen aneinander reiben, dass da Licht ist und Wärme und Geborgenheit und Liebe ist.

Ich wusste, in meiner Unerfahrenheit, selbst nicht, wie das alles aussehen sollte. Aber ich wusste, wie es sich anfühlen sollte.

Gleichzeit hatte ich aber auch schreckliche Angst, mich so einer falschen Person zu offenbaren, der meinen Seelen-Striptease und meine Verletzlichkeit ausnutzen könnte oder nicht zu schätzen wüsste. Aber wie sagt meine Oma immer so schön: „Wer rennen will, muss erst mal das gehen lernen.“ 😊 Irgendwann musste ich doch ins kalte Wasser springen.

Andersartigkeit und Einsamkeit – ein lebenslanger Schmerz?

Das Gefühl der Andersartigkeit und Einsamkeit zieht sich bis in das Erwachsenenalter durch. Es war eine so große Entlastung zu wissen, dass es ok ist so zu sein, wie ich bin und dass es dafür eine Erklärung gibt.

Es war so befreiend und ich konnte mich endlich selbst annehmen und selbst lieben.

Seelenliebe

Einen großen Anteil dazu hat auch sicherlich mein Mann geleistet. Ich war 20, als ich ihn kennen lernte.

Er ist meine große Liebe und auch eine alte Seele.

Bis heute bin ich unglaublich dankbar dafür, dass ihn schon so früh in diesem Leben treffen durfte.

Alte Seelen – aus meiner Sicht-2

Das erste Treffen war seltsam.
Es gibt kein anderes Wort dafür.
Wir beide fühlten uns unglaublich voneinander angezogen.
Und alles fühlten so bekannt an.
Die Intensität machte uns beiden Angst,.
Deshalb zogen wir uns beide erstmal zurück.

Das zweite Treffen fand erst anderthalb Monate später statt. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl ich muss mich bei ihm melden und es zog mich alles zu ihm. Ihm ginge es umgekehrt nicht anders.

Beim zweiten Treffen hat es bei uns beiden gefunkt, aber wie. 😊 Ich glaube die Zeit des Rückzugs war wichtig, um alles für uns selbst zu ordnen.

Von Anfang an waren wir sehr eng bei einander und das erste Mal in unseren Leben fühlten wir uns geliebt.

Wir beide hatten in unserer Kindheit Familienmitglieder, die uns sagten, dass sie uns liebten und wir glaubte ihnen auch. Trotzdem hat immer etwas gefehlt und das hat nichts mit den unterschiedlichen Arten der Liebe zwischen einem Paar und einer Familie zu tun.

Ich möchte nicht undankbar erscheinen, aber die Liebe einer alten Seele fühlt sich für mich voller an, sie ist bedingungslos und heilend.

Ich höre immer noch meinen Vater sagen, wenn er sich über den Sohn seines Freundes redete, der in der Jugend Drogen probiert hatte und dadurch noch ein paar andere Fehler begangen hat. „Wenn du das gewesen wärst, Michaela, hätte ich dich vor die Tür gesetzt.“

Die Liebe einer jungen Seele ist oft an Bedingungen geknüpft.

Auf meine Frage hin, was er denn denkt, was in der Familie seines Freundes so schiefläuft, dass der Sohn sich in Drogen flüchtet, hat mein Vater mich perplex angesehen und nichts erwidert.
Bei dieser Unterhaltung war ich gerade 14 Jahre alt.

Den Schmerz hinter sich lassen und in die Zukunft gehen

Die Wunden aus der Kindheit und Einsamkeit bei meinem Mann und mir heilten und wir fühlten und zum ersten Mal angekommen und geliebt. Jedoch hat jede Beziehung oder Ehe, auch zwischen zwei alten Seelen, ihre Probleme.

Wir sind beide schnell erschöpft von den alltäglichen Dingen, wie arbeiten gehen, kochen, putzen, einkaufen, Gartenarbeit, etc.

Wenn wir uns streiten, können wir den anderen verbal nicht verletzen, ohne uns selbst zu verletzen. Was ja auch wieder seine Vorteile hat. 😊  Aber wir spiegeln uns auch sehr schnell und natürlich gegenseitig unsere dunklen Seiten und unsere Fehler. Das kann manchmal verdammt hart und schmerzlich sein.

Ihn zu lieben ist für mich so selbstverständlich und leicht, wie zu atmen. Jedenfalls ist der Schmerz über die Einsamkeit vergangen, seit wir uns lieben.

Ist das Lieben in den verschiedenen Seelenaltern unterschiedlich?

Ja, die Einsamkeit…das ist auch so ein Thema für alte Seelen. Ich glaube, Menschen in jüngeren Seelenaltern haben Probleme, sich vorzustellen, wie das für alte Seelen ist. Als alte Seele kannst du beispielsweises auf einer Feier, in einem Raum voller Menschen sein oder dich im Schoße deiner dich liebende Familie befinden und dich so unglaublich einsam und allein gelassen fühlen.

Andererseits kannst du dich einsam und still irgendwohin zurückziehen und dich absolut verbunden und beglückt mit allem fühlen. In der Stille und Einsamkeit kannst du ganz bei dir selbst sein.

Stille Nacht, heilige Nacht?

Das führt uns zu unserer aktuellen Zeit, der stillen Zeit, der Adventszeit. Ihr Lieben, ich weiß die Adventszeit und Weihnachten sind immer stressig. So viel ist noch zu tun, wir müssen Geschenke kaufen und einpacken, dekorieren, backen, kochen, putzen, etc. Wir alle zusammen, könnten diese Liste bestimmt noch ewig fortführen. 😊

Ursprünglich war die Zeit um die Wintersonnenwende und die Raunächte für die Stille, Besinnung, der Ruhe da. Die Natur liegt zu dieser Zeit im Tiefschlaf und die Schleier zur geistigen Welt sind in auch in diesem Zeitraum besonders dünn.

Dieses Wissen, ist leider fast verloren gegangen. Ganz im Gegenteil, wir machen uns in dieser Zeit noch besonders viel Stress.

Alte Seelen – aus meiner Sicht-3

Aber hier appelliere ich an euch alle, denkt in dieser Zeit auch mal an bisschen an euch selbst. Eigenliebe und gesunder Egoismus sind hier die Stichwörter. Ich sage ja nicht, mit dem erhobenen Zeigefinger, dass das alles Mist ist.

Ich selbst liebe die Weihnachtszeit. Auch wir haben das ganze Haus beleuchtet (drei Tage Aufbauzeit) und dekoriert, weil es uns wichtig ist.

Es ist uns wichtig ein Licht (oder Mehrere) leuchten zu lassen in diesen dunkelsten Tagen im Jahr.

Dafür habe ich dieses Jahr beispielsweis beschlossen, mal keine Plätzchen zu backen. Der Rest unserer Familie (besonders meine 89-jährige Oma) backen sowieso schon, wie die Bekloppten und könnten mit ihrer Plätzchenmenge vermutlich eine ganze Armee über den Winter mit durchfüttern.

Überlegt euch einfach, was für euch wichtig ist für diese Zeit zu tun und vorzubereiten und was ihr nur tut, weil ihr denkt, dass es eben dazu gehört.

Nehmt euch, wenn möglich, zwischendurch mal einen Tag nur für euch, an dem ihr etwas macht, dass euch guttut. Es kann wandern, lesen, Therme, Yoga, ein guter Film oder was auch immer sein.

Nur kommt bei euch an und kommt in eure Kraft.

Lasst euch nicht von der Werbung und dem Kollektiv beeinflussen. Was euch in dieser suggeriert wird, müsst ihr nicht alles in dieser Zeit machen. Ihr müsst auch nicht perfekt sein oder das perfekte Fest ausrichten, damit alle glücklich sind.

Hört auf euer Unterbewusstsein und auf euer Herz.

Das Fest der Liebe beinhaltet auch die Eigenliebe

Weihnachten ist auch das Fest der Liebe.Also versucht euch selbst zu lieben, euch anzunehmen und seid gut zu euch.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne, ruhige und besinnliche Weihnachtszeit und ein glückliches, gesundes neues Jahr 2019.

Ich hoffe, ihr konntet mit meiner Sicht auf die alten Seelen etwas anfangen und für euch mitnehmen, auch wenn es euch vielleicht nur zum Schmunzeln gebracht hat, an der einen oder anderen Stelle. 😉

Alles Liebe,

Michaela