Stell dir vor, bei dem Krieg in der Ukraine wäre niemand berührt, niemand würde helfen. Dann könnten wir als Menschheit einpacken. Anteilnahme und Unterstützung sind elementar für uns Menschen. Doch viele Menschen gehen weit darüber hinaus, weil sie ohne es zu wissen, ein automatisches Helfer- und Aufopferungs-Programm in sich tragen. Bereits ihr ganzes Leben lang. Dieses unbewusste Muster geht tiefer als ein Helfersyndrom. Was wäre, wenn vieles in deinem Leben immer schon auch für dich so anstrengend ist, weil du dieses unbewusste automatisches Helfer- und Aufopferungs-Programm in dir hast? Und wenn du wie unter Zwang handelst, ist das dann noch echte Hilfe, wo es um den Anderen geht?

Vom Helfen und Unterstützen und vom „Ewigen Heiler“

Der Krieg gegen die Ukraine hat eine Riesenwelle der Solidaritätsbekundungen, Hilfe und Unterstützung für die Ukraine und die Menschen geweckt. Auch viele Ängste geschürt, aber in vielen ist ein Gefühl, helfen zu wollen, so stark wie noch nie. Das ist gut so. Wir Menschen sind als soziale Wesen aufeinander angewiesen. Und hier ist Hilfe ohne Wenn und Aber wichtig.

Doch abseits davon, gibt es eine andere Art von Helfen-Wollen, die wirklich und ehrlich auf den Prüfstand kommen sollte.

Denn viele Reife und Alte Seelen sind im Über-Modus: Über-Verantwortung, Über-Helfen-wollen, Über-Retten-wollen

Und dieses Muster haben sie nicht im Laufe ihres Lebens erworben.
Diese Muster stammen nicht aus der Kindheit.
Diese Muster stammen nicht aus der aktuellen Ukraine-Solidarität oder irgendeiner anderen Sache.

Diese Muster haben ihren Ursprung in früheren Leben.

Und so gut und ehrenwert helfen und unterstützen ist – mit so einer Ursache läuft was gründlich schief.

Helfersyndrom und Über-Verantwortung – und der „Ewige Heiler“ ist der Auslöser

Seit sehr vielen Jahren prüfe ich bei bestimmten Anzeichen meiner 1:1-Kund*innen, ob sie unbewusst aus früheren Leben jetzt den „Ewigen Heiler“ leben. Und wenn wir das in einem speziellen Prozess aufgelöst haben, dann verändern sich sehr viele Dinge drastisch. Bei manchen Themen muss man dann noch an weitere Ursachen ran. Aber: Wenn jemand ein Ewiger-Heiler-Gelübde in sich wirksam hat, verändern sich bestimmte andere Themen, an denen man immer wieder arbeitet, überhaupt nicht.

Fühlst du dich zum Beispiel sehr verantwortlich für die Menschen um dich herum?

Ich möchte dir ein Beispiel geben: Wenn du jemand bist, wer sich immer sehr verantwortlich für alle und alles und jeden fühlst, kann das sehr viele Gründe haben, die du dann angehen musst, wenn du etwas verändern willst. Wenn du aber dieses „Ewige-Heiler“-Zeugs in dir hast und nichts daran auflöst, wirst du bei der Über-Verantwortung immer wieder sehr schnell an Grenzen stoßen.

Und weil das überraschend viele Menschen betrifft – also das mit diesem Ewigen-Heilen-Versprechen -, biete ich jetzt das dritte Mal an, dieses Thema in der Gruppe zu lösen.

Doch sicher willst du schauen, ob dich das überhaupt betreffen könnte

Im Laufe meiner über 25jährigen Begleitung als Coach und Psychotherapeutin habe ich viele Merkmale identifizieren können, die oft bei „Ewigen Heilern“ auftreten. Ich habe mal einige Punkte herausgegriffen, die ich von mir selbst von früher mehr als sehr gut kennen und von denen mir meine Kund*innen immer wieder erzählen. Spüre doch mal in dich hinein, wie stark dich das betrifft. Ja, auch in dem Wissen, dass das auch viele andere Ursachen haben wird. Aber eine der Ursachen, an denen man nach meiner Ansicht nicht vorbeikommt, ist das mit dem Ewigen Heiler.

Also, kennst du hier was von? Und wenn ja, wie stark ist das bei dir ausgeprägt?

Erschöpfung und alles-wird-mir-zuviel-Gefühl.

Und das nicht nur ab und zu bei höheren Anforderungen. Mehr Anforderungen phasenweise sind glaube ich normal. Ich meine hier, dass man unabhängig von solchen Phasen immer wieder eine Erschöpfung hat. Und dieses kurz vorm „es-wird-mir-alles-zuviel-Gefühl“ zu sein ist ein bekanntes Gefühl. Selbst dann, wenn man es anderen gegenüber nicht äußert. Es ist wie eine uralte, nicht eingestandene Müdigkeit in sich drin.

Überforderung und du verausgabst dich, gehst für andere immer wieder über deine Grenzen.

Eine anderes Wort, das ich mir immer wieder als Weckruf-Wort gesagt habe, ist: Raubbau! Wieviel Raubbau betreibe ich gerade mit mir selbst? Wieviel Raubbau mache ich bei mir für jemand oder etwas anderes? Puh, sehr unangenehm. Und sehr schmerzhaft, zu erkennen: Ja, Raubbau .. und dann wie unter Zwang trotzdem weitermachen. Nicht aufhören können. Vielleicht kennst du das auch?

Vielleicht fühlst du dich manchmal sogar wie der „Mülleimer der ganzen Nation“, weil alle ständig ihren Schrott bei dir abladen.

Egal ob Kolleg*innen, Freund*innen, dein Mann oder deine Frau oder die ältere Nachbarin oder deine unglückliche Schwester oder deine kranke Mutter … Viele Sekretärinnen beispielsweise fühlen sich wie der Abfalleimer der Abteilung. Einerseits geschmeichelt, dass alle ihnen ihr Herz ausschütten – andererseits zunehmend so belastet, dass sie fast schon ihre Kraft und Lebensfreude einbüßen. Und ihr Mann wundert sich abends, warum sie so platt ist und auch nichts mehr von seinen Aufregern mit seinen Idioten-Kollegen oder blöden Kunden oder bescheuerten Chefs hören will, wie er ihr das seit Jahren jeden Abend erzählt. Nur so als ein Beispiel, es gibt sehr viele Varianten davon.

Oder kennst du schlechte Selbstfürsorge, weil du andere an erste Stelle setzt und dann keine Power mehr für dich hast?

Du wolltest endlich mal nur aufs Sofa, einfach nichts tun, Sonntags-faulenzen …urgs, aber wie kannst du das, wenn ein Hilferuf von Schwester-Freundin-wemauchimmer eingeht, weil dort wieder einmal alles blöd und ungerecht und schwierig ist oder ein gemeiner Chef, auf den man morgen keinen Bock hat oder der Partner sich wie immer in Schweigen hüllt oder einfach auch nur das Gefühl von Langeweile und nicht-alleinsein-wollen ist. Und ja klar hast du Zeit, zuzuhören und in das Drama einzutauchen, na klar. Du hast ja nichts zu tun und dir geht es ja auch gut.

Merkmale, dass du ein Ewiger Heiler sein könntest:

  • du verausgabst dich und kannst nicht runterfahren, weil diese viele Angst-Sorge-Wut-Aggressions-Energie anderer bei dir ankommt
  • du kannst dich schlecht stabilisieren und kommst nicht so recht in deine Kraft führen
  • Erschöpfung und alles-wird-mir-zuviel-Gefühl
  • nicht nein sagen können
  • Überforderung und du verausgabst dich, gehst für andere immer wieder über deine Grenzen
  • Aktionismus
  • Helfersyndrom
  • manchmal fühlst du dich wie der „Mülleimer der ganzen Nation“, weil alle ständig ihren Schrott bei dir abladen
  • du kannst schlecht entspannen und loslassen, hast wie eine permanente Anspannung im Körper
  • du lässt dich ausnutzen / fühlst dich ausgenutzt
  • Mitleid
  • schlechte Selbstfürsorge, weil du andere an erste Stelle setzt und dann keine Power mehr für dich hast
  • Hilflosigkeit
  • überhohe Identifikation mit Menschen/Gruppen/Ländern, denen es schlecht geht
  • erst der Andere, dann ich (nicht)
  • ich bin (immer) verantwortlich
  • du machst dir Sorgen um andere (auch erwachsene Kinder, Partner*in) / „glucken“
  • ich muss mich (immer) kümmern (sonst läuft es nicht, geht’s dem anderen schlechter)
  • du hast das Gefühl, (irgendwie) versagt zu haben / ich hätte mehr tun müssen
  • du fühlst deinen Körper oder deine Gefühle nicht oder viel zu viel
  • die Gedanken anderer übernehmen
  • die Gefühle anderer übernehmen
  • sogar Krankheiten anderer übernehmen
  • du kannst nicht wirklich unterscheiden, was deins ist und was etwas Fremdes ist
  • du willst unbewusst missionieren und überzeugen (Broschüren mitbringen, gutgemeinte Artikel oder Links etc.)
  • Rechthaben wollen/Besser wissen beispielsweise was für den anderen richtig und gut ist und wie er was machen sollte
  • Gefühl von Leere, wie ein Loch in dir drin
  • du kannst schlecht oder gar nicht Lob oder Anerkennung annehmen
  • du kannst dir selbst schlecht oder gar kein Lob oder Anerkennung geben so im Sinne von: ist doch selbstverständlich, war doch nix
  • das Gefühl, dass es nicht genug ist, was du machst oder gibst

Und „Ewige Heiler“ haben oft ein „toxisches“, ausnutzendes Umfeld

Vielleicht nennst du es nicht so, aber wenn du ehrlich bist zu dir, erkennst du:

Du hast viele „toxische“ Menschen um dich, die mehr an dir als Unterstützer*in und Ratgeber*in interessiert als an dir – du als einfach du, als „PrivatPrivat-Mensch“.
Sie meinen nicht wirklich dich. Und das! ist der größte Schmerz.

Wenn du daran etwas verändern willst – hier ist meine Einladung an dich:

Hier kannst du gleich alles schon einmal anschauen: Der Ewige Heiler – warum du nicht in deine Kraft kommst

Betrachte es als dein Geschenk an dich UND an andere, wenn du deinen Ewigen Heiler endlich erlöst. Denn erst ohne dieses Gelübde kommt deine Unterstützung und Hilfe aus dem Herzen und kann vom anderen vollständig angenommen werden. Erst dann.

LG, Wera
Mentorin für Reife und Alte Seelen