Kennen Sie das? An manchen Tagen wird es selbst Ihnen zu viel. Immer ein offenes Ohr für Ihre Mitmenschen. Immer anpacken, wenn jemand hilflos guckt. Immer ein aufmunterndes Wort, wenn jemand schwierige Phasen hat. Natürlich macht es Ihnen nichts aus, das Gemeinschaftsgeschenk (wieder einmal) zu besorgen. Oder Kaffee zu kochen. Oder beim Umzug zu helfen. Und trotzdem – allmählich geht Ihnen die Puste aus. Ein Teil von Ihnen murrt „Warum eigentlich immer ich?!?“

Wenn die Hilfsbereitschaft in Schieflage gerät

„Sehr gut,“ sage ich dann meinen Coachingkunden, „wird auch Zeit, dass ein Teil in Ihnen mal quer schießt und diese ganzen merkwürdigen Glaubenssätze in Frage stellt!“ Denn irgendwann gerät etwas in Schieflage: Die Forderungen und Bedürfnissen des Umfelds nehmen keine Ende. Man fühlt sich regelrecht eingeschnürt und hat buchstäblich keine Zeit mehr für sich selbst. Viele Menschen hinterfragen nicht, dass für sie die eigene Freude und Entspannung, Gesundheit, Weiterentwicklung immer an zweiter Stelle stehen. Doch bei jeder Entscheidung „erst die anderen, dann ich“ leidet generell die eigene Lebensqualität. Da sollte man sich selbstkritisch fragen: Will ich das wirklich? Und wenn nur eine kleine Stimme (und sei sie noch so piepsig) antwortet: „Nein, das will ich nicht mehr!“ Dann, ja dann sollten Sie etwas verändern.

Verantwortungsgefühl bis zum Umfallen

Hilfsbereitschaft? Ja. Unterstützung? Auf jeden Fall. Aber nicht um jeden Preis. Denn Sie schaden mit diesem Verhalten einem Menschen: sich selbst. Viele fühlen sich so verantwortlich für Ihr Umfeld, dass sie ganz viel bewegen – für den anderen. Für sich selbst bleiben da oft nur die Krümel übrig. Doch von Krümeln kann man sich nicht ernähren. Von Krumen behält man keine Kraft. Und man kann schon gar keine Reserven aufbauen.

Viele fühlen sich als Opfer und ausgenutzt

Ich laufe immer Gefahr, mich unbeliebt zu machen, wenn ich dazu einen Einwand erhebe: Ein Opfer erhält keine Belohnung für sein Verhalten. Und ein Mensch, der das Muster hat, sich nicht abzugrenzen, sich aufzuopfern für andere und nicht nein sagen will, der bekommt im Ausgleich ganz viel. Sie fragen sich, was das sein soll? Nun: (scheinbare) Anerkennung, Sicherheit, positive Konsequenzen, manchmal auch nur das Vermeiden negativer Konsequenzen. Und zu dem Spiel „ich werde ausgenutzt“ gehören immer zwei. Denn man braucht jemand anderen, der sich beispielsweise über Grenzen anderer hinwegsetzt, damit man selbst irgendwie das Gefühl hat „ein guter/besserer Mensch zu sein“. Doch irgendwann kommt der Punkt und man erkennt: Der Preis dafür ist zu hoch. So will ich nicht weiter machen. Es reicht.

Was tun Sie dafür, das Spiel zu beenden?

Machen Sie sich klar: Je besser Sie Ihr eigenes Leben im Gleichgewicht halten und für sich selbst sorgen, umso mehr Kraft haben Sie, anderen zu helfen. Außerdem sind Sie ein angenehmerer Zeitgenosse. Denn wenn Sie Ihre Kraft für sich verwenden, werden Sie eher in sich ruhen und zufrieden sein. Mit „aufgefülltem Akku“ ist es leichter, gelassen, humorvoll, erfüllt und gut gelaunt zu sein. Wie klingt das für Sie? Besser als übermüdet, angespannt, überarbeitet und gereizt? Glauben Sie mir: Sie werden wesentlich angenehmer für Ihr Umfeld sein, wenn Sie aus dem Vollen schöpfen. Und damit haben Sie von ganz allein einen positiven Effekt.

Wägen Sie zukünftig ab

Achten und hören Sie zuerst auf Ihre inneren Signale. Wägen Sie diese innere Stimme dann gegen die Wünsche, Anforderungen und Bedürfnisse Ihrer Mitmenschen ab. Machen Sie sich klar: Jeder Mensch hat einen „Rucksack“ mitbekommen, der genau zu den Anforderungen und Krisen seines Lebens passt. Ihr persönlicher „Rucksack“ mit seinen Inhalten passt nur für Sie. Anderen Menschen hilft Ihr „Rucksack“ in der Regel gar nichts! Erlauben Sie sich, sich persönliche Ziele zu setzen und diese zu verfolgen. So haben Sie klare Prioritäten. Nun können Sie ohne Zögern dort Nein sagen, wo es notwendig und sinnvoll ist.
Mein Bildschirmhintergrund „nein sagen“ soll Sie erinnern
Nutzen Sie als Erinnerungs- und „Mahnfunktion“ doch meinen Bildschirmhintergrund . Er soll Sie daran erinnern:

  1. Sie sind in Ihrem Leben der wichtigste Mensch. Das ist nicht egoistisch, sondern natürlich.
  2. Wenn Sie für sich selbst sorgen und etwas für sich selbst tun, sind Sie viel angenehmer für Ihre Mitmenschen.
  3. Wenn jeder (erwachsene, selbstverantwortliche) Mensch nach 1. handelt, wird für alle Menschen ausreichend gesorgt sein. Automatisch.

Und wenn es nicht reicht?

Dann müssen Sie wahrscheinlich etwas tiefer graben und it alten Mustern, Glaubenssätzen und Situationen gründlich aufräumen. Und sie durch eine neue, förderlichere Einstellung ersetzen. Nachdenken, Grübeln, Denken etc. helfen nicht? Dann nutzen Sie das Potential von Techniken wie BSFF, CQM, EFT, TAT und weitere. Diese Techniken sind auf meiner Webseite beschrieben und Sie erhalten einen ersten Eindruck. Oder schaffen Sie Ordnung durch eine systemische Familien-Aufstellung. Machen Sie sich auf den Weg, um ein Mensch zu werden, der sich selbst genauso wertschätzend und gut behandelt wie andere Menschen.

Viele sagen "ja", weil sie nicht "nein" sagen können.

Viele sagen „ja“, weil sie nicht „nein“ sagen können.

Wenn Sie den Denkanstoß zum “nein sagen” auch nutzen möchten: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Bild und laden Sie sich den Bildschirmhintergrund herunter. Wer mit Techniken wie BSFF, CQM, EFT oder anderen arbeitet, kann zusätzlich alle Glaubenssätze, Gefühle, Gedanken und konkreten Situationen bearbeiten.

Autorin: Wera Nägler www.wera-naegler.de