Kennen Sie das? Im Alltagstrott richtet sich der Blick meist auf das, was nicht gelingt, was nicht stimmt, was fehlt. Viele Menschen hadern sogar regelrecht. Sie hadern, weil sie sich „gefühlt“ vom Leben irgendwie benachteiligt fühlen. Damit ist man im Grundgefühl des Mangels angekommen.

Aus meinen Coachings weiß ich, dass dieses Gefühl des Mangels selten rationell erklärt werden kann. Das muss es auch nicht. Sich einem Mangelgefühl rein kognitiv und intellektuell anzunähern halte ich ehrlich gesagt für Zeitverschwendung. Oder für intellektuelle Aufwärmübungen. Oft kommt man auf Erklärungen, dass man als Kind nicht genug Aufmerksamkeit, Anerkennung, Liebe etc. von Vater, Mutter oder beiden bekommen hat. Das will ich auch gar nicht abschwächen – ich bin überzeugt, dass dort viele Gründe zu suchen sind.

Wie man Mangel anzieht

Doch darüber nachdenken, manifestiert das Gefühl von Mangel. Wenn Sie den Blick auf den Mangel richten, wird Ihr System sich darauf ausrichten. Wenn Sie allerdings trainieren, den Blick auf das Gute und das Positive zu richten, kann sich etwas verändern. Verstehen Sie mich nicht falsch: Damit wird nicht das Kindheitserleben „geheilt“. Dazu braucht es sicher mehr. Aber Sie entscheiden sich bewusst, den Blick auf das Gute, auf das, was da ist, zu richten. Und dieses Training können Sie sofort aktiv starten.

Ein Fallbeispiel „Mir wurde noch nie was geschenkt“

Einen Kunden habe ich mit dem Satz, den Sie als Bildschirmmotiv sehen, sehr herausgefordert. Über sein Einstiegsthema waren wir zu seinem lebenslangen Gefühl von Mangel gekommen. Seine typische Gedanken- und Körperhaltung waren: Es kommt selten was Gutes, man bekommt nichts geschenkt, Schultern hochgezogen, angespannt, Blick starr geradeaus. Und unmerklich hatte er immer die Hände zu Fäusten geballt. Auf meine Frage, wie er da die „Geschenke des Lebens“ in Empfang nehmen wolle, schaute er irritiert. „Wenn Sie Fäuste machen, können Sie da nichts empfangen. Dazu brauchen Sie offene Hände, damit da was rein kann,“ erklärte ich „hilfreich“.

Für meinen Kunden war das harter Tobak, denn „Geschenke des Lebens“ und „vom Leben gut geführt werden“ entsprachen nicht seinen Erfahrungen und seinem Denken. Sein Lebensgefühl war auf Kampf und Mangel ausgerichtet. Mit Techniken wie BSFFCQM oder systemischer Strukturanalyse kann man diese grundlegenden Programme des eigenen Autopiloten sehr gut verändern. Auch in diesem Fall waren nach etwas über einer Stunde mit der Technik BSFF ein anderer Blick und ein anderes Gefühl da. Und durch solche Techniken eben auf einer Ebene, wo sich hinterher viel bis alles verändern kann. Ich bin allerdings auch ein Fan davon, neues Verhalten im Alltag zu leben und den Verstand mitzunehmen. Deshalb gibt’s bei mir oft „Hausaufgaben“ zur Festigung.

Sehr ungewohnt war für meinem Kunden dann seine Hausaufgabe: Sich mindestens eine Sache pro Tag vergegenwärtigen, die etwas Gutes bedeutet und die er „geschenkt“ bekommen hatte, also für die er nicht kämpfen musste. Eine sehr herausfordernde Aufmerksamkeitsübung.

Dass ihm etwas „einfach zufallen“ oder „in den Schoss fallen sollte“, war ein sehr ungewohntes Denken. Zur Unterstützung habe ich das Bildschirmmotiv für ihn entwickelt. Naja, eher als Herausforderung, jeden Tag ein bisschen an seinen Glaubenssätzen und seiner Betrachtung der Welt zu arbeiten. Und sehr einfach und leicht wird das, wenn man dabei noch BSFF zur Hilfe nimmt, während man beispielsweise am PC oder mobilen Geräten als Erinnerung das Bildmotiv sieht.

Wie ist Ihr Blick?

Möglicherweise geht es bei Ihnen gar nicht um eine so tiefe Ebene wie in meinem Fallbeispiel. Vielleicht merken Sie einfach, dass es Ihnen gut tun würde, sich das Gute im Leben öfter bewusst zu machen. Dann tun Sie es! Richten Sie den Fokus auf das, was gelingt und was gut ist in Ihrem Leben. Machen und sagen Sie sich bewusst: „Vieles läuft gut in meinem Leben und vieles entwickelt sich in eine gute Richtung für mich.“ Genießen Sie das Gefühl von Dankbarkeit. Vielleicht ist es auch Stolz auf Ihre Leistung oder Ihre Ausdauer? Vielleicht Zufriedenheit, dass es Ihnen so gut gehen darf? So oder so: Genießen Sie die Fülle des Lebens!

Autorin: Wera Nägler – www.wera-naegler.de

P.S. Wenn Sie mehr über BSFF wissen wollen, schauen Sie gern auch auf diese Seite Klick!