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Es gibt ein weit verbreitetes Phänomen, vor allem unter Frauen: Sie bemerken schlechte Laune beim Beziehungspartner, eine grummelnde Kollegin oder einen Freund, der bei einer Tischgesellschaft vor sich hinbrütet.
Bei vielen geht er dann los: Der stille Alarm.
Vielleicht kennst du das auch?
Sei es dicke Luft in der Firma, der Knatsch in der Nachbarschaft oder im Verein. Vielen geht schlechte Stimmung nicht nur aufs eigene Gemüt. Manche Menschen fragen sich selbst (meist unbewusst) sofort: „Hab ich was falsch gemacht?!?“ bzw. noch viel weitreichender „WAS habe ich falsch gemacht?“ Denn da ist dieses unbestimmte, aber deutliche Gefühl, sich verantwortlich zu fühlen. Oder sich „schuldig“ zu fühlen an der schlechten Stimmung.
Frauen haben meist alle Antennen auf Voll-Empfang
Vor allem Frauen gehen sofort und fast schon automatisch davon aus, etwas falsch gemacht zu haben. Besonders dann, wenn der Partner „schlecht drauf ist“, aber schweigt. Eine Frau nimmt sich nicht vor: Jetzt fühle ich mich mal schlecht. Es ist ein meist völlig unbewusster oder zumindest unbemerkter Vorgang.
Das passiert völlig automatisch. Doch es lohnt sich, an sich zu arbeiten und zu sagen: Tschüss Muster, dich brauch ich nicht mehr!
Denn dieser Automatismus führt zu – nichts!
Nur in ganz großen Ausnahmen ist man selbst der Auslöser oder das Thema.
So habe ich das Gefühl gelöst, dass ich irgendwie Schuld bin
Deshalb hier auch gleich meine Strategie zum Nachmachen für dich, wenn du dich wieder erkannt hast:
- Höre auf Nachzudenken und zu Grübeln.
- Hör auf mit Hellsehen!
- Geh zu der betreffenden Person und sage sinngemäß: „ Ich habe den Eindruck, dass dich etwas beschäftigt. Hat das etwas mit mir zu tun?“
Bei mir hat die Strategie funktioniert. Bei dir wird sie das auch tun
Wenn du jetzt denkst „Blöder Tipp, wieder so was theoretisches“ liegst du falsch. Ich habe dieses Problem früher selbst ziemlich ausgeprägt gehabt. Vor allem in engen Beziehungen, also Partner und beste Freundin. Ich bin immer automatisch davon ausgegangen, dass ich Schuld sei. Das war ein sofortiges Gefühl.
Wer dieses Muster nicht kennt, wird denken „Wie blöd ist das denn!“ oder „wie kommt man denn darauf?“.
Wer das Problem kennt, weiß genau, wovon ich gerade spreche.
Jedenfalls fiel mir dieses Muster auf und ich überlegte mir, woran das lag. Wie genau ich es eigentlich schaffte, dieses schlechte Gefühl herzustellen. Und wie eine Abhilfe aussehen könnte. Klar taucht da ein verführerischer Weg in die Kindheit und damit in die Muster-Lern-Trauma-Papa-Mama-Zeit auf.
Den Weg ging ich dann mal nicht.
Herausgekommen ist eine Strategie, die du wirklich nachmachen kannst.
Schluss mit dem Gefühl, Schuld zu sein: Meine 3-Schritt-Strategie
Ich habe eine 3-Schritt-Strategie entwickelt. Ich habe sie dir weiter oben schon beschrieben. Damit es sich auch wirklich bei mir einprägte und ich es jederzeit nutzen konnte, habe ich es mir aufgeschrieben.
Und in der Kurz-Variante stand auf meinem Zettel:
Hör auf zu Grübeln!
Hör auf mit Hellsehen!!!
Stell die Frage: „Hat es was mit mir zu tun?“
Soweit die „schlauen Strategien“. Ich kann mich genau erinnern, als ich es dann das erste Mal tatsächlich angewendet habe. In Gedanken war mein Autopilot kurz vor „Hilfe, er trennt sich von mir“. Schließlich war ich schon fast eine Stunde mit meinen Grübelmonstern und dem Hellsehen im Nebenraum. Dann merkte ich, was schon wieder als Wiederholungs-Show lief und ging nach nebenan. Mit einem Puls von über tausend! Ich brachte unglaublich gestresst meine Frage heraus, ob es etwas mit mir zu tun hätte. Und schaute in das völlig entgeisterte Gesicht meines damaligen Lebenspartners.
Hör auf mit Hellsehen!
Dieser völlig verblüffte Gesichtsausdruck und das „HÄ?!?! Wie kommst du den darauf!!!?“ hatten eine unglaubliche Wirkung auf mich. Wann immer später der Gedanke oder das Gefühl „ich habe was falsch gemacht“ auftauchte, erinnerte ich mich sofort bewusst daran. Diese Frage brauchte ich übrigens nie wieder in einer Beziehung zu stellen.
In anderen Situationen und Beziehungen (die mir wichtig genug waren), habe ich es immer wieder trainiert. Jedes Mal das gleiche: Verblüffung und sofortiges „Nein, wie kommst du denn darauf, ich habe nur gerade …“.
Es hatte nie etwas mit mir zu tun.
Heute weiß ich, dass Menschen sich mit sich selbst beschäftigen und nicht mit mir *zwinker*.
Wie ist das bei dir mit dem Gefühl und dem Gedanken, dass du Schuld bist, weil der Andere brütet und schweigt?
So, wieder zurück zu dir. Welches Kopfkino hattest du beim Lesen? Wo verhältst du dich ähnlich, wo hast du deine ganz spezielle Variante, dich zu fühlen und zu verhalten?
Wie könntest du die 3-Schritte-Strategie anwenden oder für dich abwandeln?
Ich bin gespannt, was du damit erlebst.
Ansonsten habe ich noch einen weiteren Tipp für dich, wenn dein Muster nicht ganz so ausgeprägt ist, wie bei mir. Oder du machst eine Kombination daraus.
Zweiter Tipp, wie du das blöde Gefühl loslassen kannst
Konzentriere dich dazu in einer entsprechenden Situation auf deine Schuhe (Schuhe, nicht Füße). Einfach auf deine Schuhe fokussieren.
Wie können deine Schuhe dir helfen zwischen dir und dem Anderen zu unterscheiden?
Kennst du den sinngemäßen Spruch, in Gedanken in die Schuhe oder Mokassins eines anderen zu schlüpfen? DAS GENAU MACHE NICHT! Deine Aufmerksamkeit ist nämlich bereits zu viel beim Anderen. Da willst du ja von wech kommen.
- Richte deine Aufmerksamkeit deshalb gezielt auf dich.
- Spüre deine Schuhe.
- Mach dir klar: Ich stehe auf meinen Beinen.
Konzentriere dich auf deine Schuhe. Schuhe können ein gutes Symbol für dein eigenes Bewusstsein und Gedankenfeld sein. Denn wenn du deine Schuhe eingelaufen hast, passen sie dir und nur dir!
Das sind meine Tipps für dich, wenn du dazu neigst, dich bei schlechter Laune und dicker Luft um dich herum verantwortlich oder schuldig zu fühlen. Selbst dann, wenn objektiv kein Anlass du dieser Annahme besteht.
Zusammenfassend: Fragen statt Grübeln und Hellsehen plus deine Schuhe spüren.
Was davon wirst du wie umsetzen? Schreib mir deine Gedanken oder Fragen, ich freu mich drauf!
LG, Wera
Wera Nägler – Coach für Seelenforscher und Selbstcoacher