Diese Frage wird mir häufig gestellt. In den letzten Wochen sogar sehr häufig. Meine Antwort darauf könnte etwas lax ausgedrückt lauten: weil ich arbeite. Und so ist es tatsächlich. Meist gebe ich folgenden Denkanstoß:

Ich bin Trainerin

Das heißt, mein Hauptarbeitsort ist nicht am Schreibtisch/Telefon/Büro. Sondern bei einer Gruppe, für die ich an diesem Tag gebucht bin. Oder ich gebe ein Webinar, dann sind auch alle meine Kommunikationskanäle ausgeblendet.
Was wäre ich wohl für eine Trainerin, wenn Sie mich immer im Büro antreffen würden? Genau, eine ziemlich erfolglose – oder?
Was wäre ich wohl für eine Trainerin, wenn ich von Kunde A gebucht bin, aber statt die Gruppe zu betreuen und das zu machen, wofür ich bezahlt werde, zwischendurch Kunde B akquiriere? Genau, eine zumindest nach meinen Werten ziemlich unmoralische Trainerin.

Ich bin auch Coach und Psychotherapeutin

Das heißt, mein Hauptarbeitsort ist auch hier nicht am Schreibtisch/Telefon/Büro. Sondern in meinem Beratungsraum. Und so, wie ich arbeite und weil meine Kunden oft von weit weg, teilweise aus dem Ausland kommen, kann das auch gerne mal ein halber Tag sein.
Was wäre ich wohl für ein Coach oder eine Therapeutin, wenn Sie mich immer am Telefon erreichen würden? Wahrscheinlich auch eher wenig nachgefragt. Was würde das wohl über meine Qualifikation, Erfahrung und auch über die Zufriedenheit meiner Kunden aussagen?
Was wäre ich wohl für ein Coach oder Therapeutin, wenn ich die (vielleicht kurze Zeit) zwischen zwei Coachingterminen telefonieren würde? Wohl eher eine, die den Kopf für Sie nicht wirklich frei hat. Zudem nicht wirklich entspannt und vorbereitet ist für den nächsten Kunden. Und eine, die auch nicht darauf achtet, den eigenen Akku immer wieder hübsch aufzuladen.

Und ich bin auch direkt am Telefon

Ich bin nicht so häufig wie ein „Nur-Büromensch“ erreichbar. Mein Beruf ist Trainerin und Coach. Mein Platz ist im Seminar- oder in meinem Beratungsraum. Deshalb erreichen Sie mich oft nicht auf Anhieb. Aber so, wie es mir zeitlich möglich ist, melde ich mich. Meine Kunden wissen das und kommunizieren seit Jahren über meinen Hauptkanal mit mir: Wir mailen. Mailen hat den Vorteil, dass man zeit- und ortsunabhängig eine Kommunikation führen kann.
Aber natürlich: Ich bin auch im Büro. Und auch dort direkt erreichbar. Aber ich habe keine festen Telefonzeiten. Auch zukünftig nicht, denn es würde nicht zu meiner Zeit- und Arbeitsstruktur passen.

Und auch das gibt es ab und zu bei mir – mein „Verzögerungshinweis“

Wenn ich sehr viele Termine und auswärtige Abwesenheiten habe, starte ich ab und zu eine automatische Antwort. Das würde ich allen „Viel-Abwesenden“ auch empfehlen. Denn in der heutigen Zeit haben wir uns durch Autoresponder oft eine Erwartungshaltung der „2-Sekunden-Reaktionszeit“ angewöhnt. Bestellung aufgegeben? Fast sofort ist die Bestellbestätigung per automatischem System im eigenen E-Mail-Postfach. Für einen Newsletter eingetragen? Auch hier haben wir gleich Post. Solche Dinge sollte man automatisieren, das passt.
Aber qualifizierte, individuelle Antworten sind damit nicht möglich. Die gehen nach wie vor von Mensch-zu-Mensch. Um meine Kunden und Interessenten „vorzuwarnen“, starte ich in meinen Abwesenheits-Hochphasen solch eine automatische Antwort:

Es wird sich etwas verzögern … [Anmerkung: als Betreffzeile]
… mit einer Reaktion von mir. Denn zurzeit bin ich nur unregelmäßig im Büro erreichbar. Sobald es mir möglich ist, gehe ich auf Ihr Anliegen ein.Beste Grüße, Wera Nägler www.wera-naegler.de

Wenn Sie wie ich kein üblicher „Nur-Schreibtisch-Mensch“ sind, wie steuern Sie Anfragen, während Sie beim Kunden sind? Wie haben Sie sich organisiert? Schreiben Sie mir gern eine Mail an hallo ( at ) wera-naegler.de Dann kann ich Leser-Vorschläge sammeln und in einem weiteren Blogbeitrag vorstellen. Also, wie bekommen Sie die Balance hin zwischen Arbeitsaufträgen abarbeiten und für Anfragen, Nachfragen und Kontakte erreichbar zu sein? Ich bin gespannt auf Ihre Strategien.

Autorin: Wera Nägler – www.wera-naegler.de