Die Hauptwirkung dieser australischen Bush-Blüte beschreibt Ian White mit der Beeinflussung von Groll und Opfermentalität. Bei Menschen, die diese Blüte benötigen, herrscht der Gedanke vor, dass sie vom Schicksal (unfairerweise) benachteiligt seien. Sie glauben, dass Ihnen Dinge geschehen und angetan werden. Es herrscht der Gedanke vor, keine Kontrolle über das eigene Leben zu haben. Doch jeder Mensch erschafft eine Realität, positiv oder negativ. „Southern Cross Menschen schaffen um sich herum eine unglaubliche Menge Negativität.“ so Ian White in seinem Buch (Bush Blüten Essenzen, S. 183). Und weiter: „Oft grollen sie auch Leuten, die glücklich und erfolgreich sind. Immer beschuldigen sie andere für ihren Zustand, niemals aber sich selbst. Sie sind reizbar, mürrisch und leicht eingeschnappt.“

Ian White beschreibt damit eine typische Opfer- und Leidensmentalität und natürlich auch die Märtyrermentalität. Diese Resignation führt oft zu Energiemangel und nachlassender Vitalität.

Southern Cross

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Die „Lektion“ der eigenen, schwierigen Lebenssituationen verstehen. Wer an diesem Muster arbeiten möchte, dem empfiehlt Ian White eine Übung: Erstellen Sie eine Liste mit den entsetzlichsten und hilflosesten Situationen seines Lebens. Dann fragt man sich jeweils: „Was hast du davon gehabt?“ Die Antwort wird jeweils eingeläutet mit „Der Nutzen/das Gute, was mir aus dieser Situation erwuchs, war …“. Ein Southern Cross-Mensch hat vor allem die Aufgabe, an seiner persönlichen Sicht und Ausstrahlung zu arbeiten, ebenso wie Bereitschaft zur Verantwortung für das eigene Handeln und auch Nicht-Handeln zu übernehmen und positive Lebenseinstellung zu entwickeln. Dabei unterstützt die Blüte, sie macht es aber nicht allein.

Wenn Sie jemanden kennen, der Southern Cross braucht. Erlauben Sie mir einen persönlichen Hinweis: Vielleicht haben Sie beim Lesen an eine nahestehende Person gedacht, die genau diese Blüte dringend bräuchte. Und vielleicht sind Sie überzeugt, dass diese Person nicht dazu zu überzeugen wäre. Bitte, dann mischen Sie nicht dieser Person die Blüte in alle Tee- und Saftgläser, um sie zu retten. Denn die Person muss 1. erkennen, dass sie ein Problem hat (und das tun viele der Southern Cross-Menschen nicht) und 2. muss sie den Willen zur Veränderung haben (das haben wegen der Frustration und Resignation auch viele Menschen nicht).
Informieren Sie. Mehr nicht und bitte ohne Druck und Erwartung, dass der andere „Hurra“ ruft. Und wenn Sie selbst nicht aushalten, dass der andere sich dagegen entscheidet, obwohl doch alle „klar“ ist? Bitte, dann nehmen Sie eine Blüte ein. Bei den Bachblüten (die Sie ganz unkompliziert in fast allen Apotheken anmischen lassen können) besorgen Sie sich Vervain. Die Blüte von Dr. Edward Bach thematisiert vor allem den Übereifer, mit dem eigene Ideen und Vorstellungen über die Welt und wie andere Menschen sich verhalten sollten, verbreitet wird. So nach dem Stichwort: Missionieren bis zum Umfallen. Lesen Sie vielleicht ergänzend in die Vervain-Beschreibung kurz rein und lassen Sie Ihre Mitmenschen in Ruhe.
Was für die passend ist, wird denen zu ihrer Zeit und auf ihre Art begegnen – da brauchen die Sie nicht zu. Also: Sie lassen den anderen in Ruhe, nehmen Vervain und entspannen sich. Der andere darf so bleiben.