Kennen Sie das? Sie haben viel erreicht, alles gut geordnet, Zufriedenheit macht sich breit. Und irgendwann – ganz unmerklich – betreten Sie nur noch gewohnte Pfade. Was nicht schlecht sein muss. Wenn sich aber irgendeine Form von Unbehagen, Langeweile, Aktionismus, Leere oder Vermeiden entwickeln, dann kann es sein, dass Sie in Ihrer Komfortzone eingerostet sein.

Geliebte Komfortzone …

In der Komfortzone ist es schön. Es ist gemütlich, bekannt, bequem, sicher. Es gibt eine Fülle geliebter Gewohnheiten. Es gibt Bewährtes. All das ist nicht schlecht. Außer, wenn es zu starr wird. Dann muss man raus aus der Komfortzone. Denn zu viel Komfortzone macht meist müde, träge, Gefühl von Unlust, Unzufriedenheit. Die meisten Menschen glaube ich, leben permanent in der Komfortzone. Es findet keine Weiterentwicklung statt. Das Leben läuft so vor sich hin, als wäre es nur die Generalprobe und nichts Echtes. Dann wird es höchste Zeit, die Komfortzone zu verlassen.

… wie soll ich dich verlassen?

Doch in der Komfortzone ist es behaglich, man hat die Kontrolle. „Draußen“ lauern Selbstzweifel, Befürchtungen und Ängste. Und je länger man sich in seiner Komfortzone herumgelümmelt hat, desto schwieriger wird der Ausstieg. Je länger man sich „das brauche ich nicht“ oder „das will ich doch gar nicht“ gedacht hat, desto verlockender scheint es, „drin“ zu bleiben. Denn „draußen“ muss man vielleicht ein unangenehmes Gespräch mit Vorgesetzten oder Lebenspartner führen. „Draußen“ müsste man durch Sport oder gesunde Ernährung aktiv werden. Oder Bewerbungsgespräche durchlaufen, nachdem das letzte 15 Jahre her ist.

Strategie der Mikro-Schritte

Freuen Sie sich, dass Sie es geschafft haben, sich eine Komfortzone zu erschaffen. Sie ist Ihre Basisstation, um in die Welt zu gehen. Nur leider haben Sie zunehmend vergessen in die Welt zu gehen. Gleichzeitig haben Sie alle Energie in den Umbau und Ausbau der Basisstation gesetzt, bis es jetzt quasi ein Basis-Palast ist. Also alles wieder auf „Basisstation“ umbauen und die Energie nach außen richten. Denn zu ihrer Basisstation können Sie zum Auftanken, Ausruhen, Pläneschmieden doch immer wieder zurückkehren – oder? Doch erst einmal gilt es, den ersten Schritt zu machen.

Ein kleines Alltagsbeispiel: Sie wollen Ihren Fernsehkonsum einschränken. Dann schmeißen Sie nicht gleich den Fernseher aus dem Fenster. Mikro-Schritte könnten sein: Überlegen oder Liste machen, was Sie stattdessen machen wollen. Oder einen Abend in der Woche ohne TV. Oder nicht vor 20 Uhr oder nur bis 20 Uhr fernsehen. Oder Filme erst ansehen, wenn schon ein Drittel gelaufen ist. Oder regelmäßig Freunde für den fernsehfreien Abend einladen. Keine Serien mehr anschauen. Oder einen Kurs. Oder …

Machen Sie sich gleich Notizen zu Ihrer Komfortzone

  • Was ist Ihre Komfortzone, die Sie gern verlassen würden, um sich wieder lebendig, frisch, angeregt, neugierig, selbstvertrauend, sicher, selbstbewusst zu fühlen?
  • Was wäre eine Sache, die Sie gern verändern würden, aber nicht in Angriff nehmen?
  • Was wäre davon der allererste babykleine, ungefährliche Schritt?
  • Wann werden Sie diesen Mikro-Schritt machen?
  • Welches ist dann der nächste Mikro-Schritt?
Komfortzone verlassen

Bildschirmhintergrund Komfortzone verlassen

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Verlassen Ihrer persönlichen Komfortzone. Der aktuelle Bildschirmhintergrund kann Sie jeden Tag daran erinnern, dass es außerhalb Ihrer Komfortzone Interessantes und Spannendes zu entdecken gibt. Rechte Maustaste aufs Bild klicken und speichern.

Autorin: Wera Nägler  – www.wera-naegler.de